Zahnbürste - die Qual der Wahl

 

Vielfältig ist das Angebot an Zahnbürsten im Handel, nahezu unerschöpflich der Erfindungsreichtum der Hersteller für immer neue Formen und fortschrittlichere Putzeigenschaften. Aber was ist wirklich wichtig und macht eine gute Zahnbürste aus? Beim Kauf einer Zahnbürste sollte man auf einige Eigenschaften achten, die - egal wie auch sonst sie immer gestylt sei - jede Zahnbürste aufweisen sollte:

Wichtig ist der kleine Bürstenkopf, damit in Einklang mit der richtigen Putztechnik wirklich jeder Zahn einzeln geputzt werden kann und auch der schwierige Bereich hinter den letzten Backenzähnen gut erreicht werden kann. Bürstenköpfe elektrischer Zahnbürsten erfüllen in der Regel immer diese Anforderung.

Da bei zweimal täglicher Zahnpflege die frischen Zahnbeläge weich sind, ist auch eine weiche bis mittelharte Zahnbürste ausreichend, sie zu entfernen. Die Ansicht, mit einer harten Borsten das Zahnfleisch zu kräftigen, ist falsch. Vielmehr riskiert man mit harten Borsten, das Zahnfleisch zu verletzen und sogar die Zahnhartsubstanz auf Dauer zu abzutragen und besonders im Zahnhalsbereich keilförmige Defekte zu provozieren. Wichtig ist in diesem Zusammenhang auch die Art der Borsten selbst. Sparen sollte man nicht am falschen Ende und auf abgerundete Borsten achten. Scharfkantige Borstenenden bei Billigprodukten verletzen Zahnfleisch und Zähne.

Federnder Bürstenstil oder geschlungene Formen, die den Andruck des Bürstenkopfes auf Zahn und Zahnfleisch limitieren sollen, sind überflüssig und verleiten zu unnötig starkem Drücken beim Putzen. Besser ist es, sich immer vor Augen zu halten, dass frische Beläge auch bei geringem Druck leicht zu beseitigen sind. Dabei spielt eher die Putztechnik als die Beschaffenheit der Bürste eine Rolle.

Ob die Anordnung der Borsten gegenläufig schräg, außen länger als innen, innen weicher als außen oder wie auch immer angeordnet sein sollte, ist eher eine Modefrage. Auch hier gilt: die Putztechnik macht es aus. Aber auf alle Fälle sollen die Borsten aus Kunststoff und keinesfalls aus Naturborsten gefertigt sein. Letztere speichern die Feuchtigkeit zu lange und stellen somit eine ideale Umgebung für Bakterien dar.

Einige Zahnbürsten bieten sogenannte Farbindikatoren in den Borsten, die anzeigen sollen, wann die Zahnbürste gewechselt werden sollte. Da der Farbumschlag aber unabhängig vom der wirklichen Abnutzung der Borsten ist, sollte man lieber auf diese selber achten. Sind sie nicht mehr gerade, sondern biegen sich nach außen durch, taugt die Zahnbürste allenfalls noch zum Schuhe putzen. In der Regel gilt: alle sechs bis acht Wochen sollte eine Zahnbürste gewechselt werden.

Ein Tip zum Schluß: Eine Zahnbürste für den Morgen und eine für den Abend verlängern das Leben beider Bürsten deutlich, weil die Borsten richtig trocknen können vor dem nächsten Gebrauch. Außerdem verhindert das totale Austrocknen der Borsten die Ansiedlung von Bakterien.

 


Michael Linneweber