Keramikveneers

 

Von Charlie Chaplin heißt es, dass er sich Porzellanschalen auf die Frontzähne kleben ließ, die allerdings nur einen Drehtag lang hielten. Heutige Veneers sind bis zu 15 Jahre lang haltbar und werden dauerhaft auf die vorbehandelten Zähne aufgeklebt.


Veneers Ursprünglich für die Restaurierung von verfärbten und unansehnlichen Frontzähnen gedacht, kommen die Keramikschalen heute auch zur kosmetischen Behandlung zum Einsatz. Für ihre adhäsive Befestigung muß allerdings die Zahnoberfläche angeschliffen werden. Das Zahninnere bleibt dabei unberührt. Ein einmal mit einem Veneer versorgter Zahn muß für immer zumindest mit einem Venner oder später Krone versorgt werden.

Die Keramikschalen selber werden entweder vom Zahntechniker in Handarbeit hergestellt und individuell bemalt oder aber mit einem Computerfrässystem direkt in der Zahnarztpraxis aus einem Keramikblöckchen herausgeschliffen. Letztere Methode ist schneller und kostengünstiger, geht aber mit kosmetischen Einbußen einher, da die individuelle Farbanpassung nicht möglich ist. Einige Labore vereinen die computergestützte Herstellung der Schalen mit einer Handbemalung, was der Qualität der handgeschichteten Veneers bereits sehr nahe kommt.


Schema der Veneeranfertigung Befestigt werden die Keramikschalen mit einem dünnfließenden Kunststoff, der sowohl auf der Keramik- wie auf der Zahnoberfläche haftet und mittels gebündelten UV-Lichts ausgehärtet wird. Vorher muß die beschliffene Zahnoberfläche mittels eines speziellen Ätzgels vorbereitet werden. Die Verklebung der Veneers mit dem Zahnschmelz ist sofort stabil, so dass direkt nach dem Einsetzen der Verblendschalen gegessen werden kann. Für Patienten, die knirschen, pressen oder eine extrem abweichende Zahnstellung aufweisen, sind Veneers nicht geeignet.

Durch Keramikveneers können abgenutzte Frontzähne wieder auf ihre richtige Länge gebracht werden, kleinere Zahnfehlstellungen können unter Umgehung einer kieferorthopädischen Behandlung kosmetisch "korrigiert" werden, und durch eine verbesserte Weichteilstützung können eingefallene Lippen wieder voller erscheinen. Für das bestmögliche kosmetische Ergebnis ist es allerdings oft notwendig, auch die sogenannte "rote Ästhetik" zu berücksichtigen und Korrekturen am Zahnfleisch vorzunehmen.

 


Michael Linneweber